Da wir erst mal nichts weiter zu tun haben, besuchen wir einen anderen Kurs der Ruhrpottschnauzen. Dort soll am Grundgehorsam gepfeilt werden. Die Felllose hatte ja wieder Zweifel, ob wir dort richtig wären, aber ich pass‘ überall rein! 😀
Nachts hatte es tatsächlich auch hier ein bisschen geschneit und so hatten wir ein nettes, verschneites Ambiente in der Hühnerheide. Vier Teams trotzten der Kälte. Auf dem Programm stand heute: Laufen an lockerer Leine.
Zuerst wurde sich wieder aufgewärmt. Wir liefen hin und her und jedes Gucken zur Felllosen wurde belohnt. Solange wir einsam auf weiter Flur sind, ist das ja auch kein Problem, aber wenn dann andere Hunde ins Spiel kommen… *schulterzuck* „Könnte ich nicht mal eeeeeben ‚Guten Tag!‘ sagen??? – Büd-deeeeeee…“ – „NEIN! Du sagst nicht eben ‚Guten Tag!‘ – Du hängst den anderen sofort am Pöppes!“ – „GAR NICHT!!!!“ *pfffff* Die Felllose hat echt gar keine Ahnung… Aber es gab auch noch genug zu schnuppern in der unbekannten Umgebung, sodass ich ein bisschen abgelenkt war.
Ach ja! Anschmachten ist erwünscht! 🙂

Neben der Lauferei kreuz und quer, sollte ich mich auch noch ins „Sitz“ begeben… – im Schnee… – mit dem Pöppes auf den Boden… Geht’s noch? Ich hab es dann doch mal versucht und festgestellt, dass mir die Futt nicht abfriert, wenn ich mich setze. Ich hätte auch stehen bleiben dürfen, wenn es mir zu kalt gewesen wäre! 😉 Die anderen konnten das aber auch und so wollte ich nicht als Warmduscher dastehen!!! Was tut man nicht alles für ein popeliges Leckerchen. Aber die Felllose hatte schon wieder was zu nörgeln. Ich sollte mich nicht vor die Felllose setzen und auch nicht halb neben sie mit Blick auf den Futterbeutel, sondern in die selbe Richtung guckend, wie die Felllose und nicht 3 km neben ihr, sondern am Bein klebend – naja, fast… Nachdem ich das geschnallt hatte, habe ich das brav gemacht. Ich tue ja (fast) alles, um die Felllose bei Laune zu halten.
Dann legte die Oberfelllose so Zettel auf den Boden, auf denen stand, was zu tun sei. Rally Obedience nennt man das wohl. Wie könnte es anders sein, kannte meine Felllose das natürlich schon – Streberin… Ich musste mir die Schilder erst mal genauer angucken, aber da sie recht unspektakulär waren, habe ich sie liegen gelassen.
Vor dem ersten Schild, musste ich mich also neben die Felllose hocken. Auf dem Schild stand wohl was von schnell. Auf jeden Fall stürmte die Felllose mit einem „Ok!“ los und ich trabte mit bis zum nächsten Schild, wo es im normalen Tempo weiterging, rechts um die Ecke. Auf dem nächsten Schild stand „Sitz! Um den Hund herum!“ Klappt, solange sie mit einem Leckerchen vor meiner Nase rumfuchtelt. Bei der nächsten Station tritt die Felllose quasi auf der Stelle, während sie sich einmal um die eigene Achse dreht. Ich laufe außen mit. Dann kommt die letzte Station – seht selbst…

Hätte ich nicht dieses gruselige Geschirr an, dann wäre ich auch freudig zu ihr hingelaufen, aber so musste ich mich immer wieder zwischendurch kratzen. Immerhin war sie zufrieden, dass ich sitzen geblieben bin, keinen Abstecher zu den anderen Hunden gemacht habe und mich brav ins Vorsitz begeben habe.
Nach dieser Einheit sind wir wieder ein Stückchen gelaufen, an der Leine zwar, aber ich durfte nach herzenslust am Wegesrand schnuppern. Das alles war schon sehr aufregend und so gab es erst mal eine entspannte Puscheleinheit, um ein bisschen runterzukommen, bevor wir wieder konzentriert an der lockeren Leine laufen geübt haben. Auf dem Rückweg sollten dann immer zwei nebeneinander laufen, sich an den Rand stellen und die anderen beiden durchlaufen lassen, sich wieder anschließen, um dann selber durch zu laufen, während die anderen am Rand standen. Dabei sollte man immer auf einer Höhe bleiben. Dann sollten die hinteren aufschließen, bis wir alle auf einer Linie waren und schließlich sollten wir uns hintereinander einreihen und mit etwas Abstand stehen/sitzen bleiben, damit das jeweilige Schlusslicht im Slalom durch die anderen laufen konnte. Puh! Das war anstrengend, aber ich habe das wirklich gut gemacht und meine Felllose war super zufrieden mit mir. Die letzten paar Meter bis zum Parkplatz waren dann wieder freigegeben. So macht selbst Leinelaufen Spaß!
Fotos: Lea Penteker






